Emotionelle Erste Hilfe für Eltern und Kind

Emotionelle Erste Hilfe

Schon für das ungeborene Baby im Mutterleib ist es lebenswichtig, dass sich seine Mutter überwiegend in einer stabilen körperlichen und seelischen Verfassung befindet. Nur so kann es sich gesund entwickeln und sich von Anfang an sicher und geborgen fühlen. Fühlt sich eine Mama jedoch dauerhaft nicht wohl, ist sie emotional angespannt, hat sie Schmerzen oder Ängste, erlebt auch das Ungeborene Stress.

Nach einem schweren Geburtsverlauf kann es sein, dass sich manche Mütter noch über  längere Zeit nicht wohl und in ihrer Kraft fühlen, obwohl vordergründig alles überstanden und in Ordnung scheint.

Genau wie seine Mutter erlebt auch jedes Baby die Geburt mit. Es wird mit all seinen Kräften alles dafür tun um seinen Geburtsweg gut zu meistern und um heil auf die Welt zu kommen. Gab es Komplikationen, brauchen Mutter und Kind in besonderem Maße heilsame Zuwendung.

Emotionale Verletzungen können Formen von Angst, Wut oder Traurigkeit sowie Gefühle von Hilflosigkeit und Überforderung hervorrufen. Das kann Eltern stark verunsichern und das intuitive Handeln blockieren. 

Mit Hilfe der EEH können schmerzhafte physische und psychische Erfahrungen, wie bspw. eine überwältigende Geburtserfahrung oder andere existenzielle Erschütterungen behutsam innerlich geordnet und integriert werden. In der Folge kann sich die vegetative und emotionale Überanstrengung lösen. Aufbauende und heilsame Veränderungen zeigen sich häufig schon in den ersten Stunden.

Einige Methoden der Emotionellen Ersten Hilfe EEH

  • Herzbarbeit - Aufbau von Bindungs-Ressourcen

  • Erlernen der „Selbstanbindung“ für Stabilisierung und Ressourcen-Aufbau

  • Sanfte Körperarbeit - vegetativ regulierend und Trauma-lösend

  • Re-Bonding nach schweren Geburten

  • Geburtswiederholende Körperarbeit

  • Körperarbeit mit Resonanz und somatischen Markern

  • Re-vitalisierende Massage nach Kaiserschnitt bei Mutter und Baby

  • Baby-lesen zur Schulung der elterlichen Feinfühligkeit

  • Babyweinen - Trauma-sensibel begleiten

  • Das „7-Schritte-Modell“ zur Krisenbewältigung

  • Bindungsorientierte Entwicklungsbegleitung

Eine Kurzzeit-Beratung zur Krisenintervention und zum Aufbau frischer Ressourcen findet idealerweise im ein bis zweiwöchigen Turnus statt und benötigt meist etwa 3 bis 5 Einheiten.

Der Übergang zur EEH-Therapie ist je nach Schweregrad der Belastung angeraten. Insbesondere dann, wenn Eltern und Kind bereits über einen längeren Zeitraum Belastungen erfahren haben. Hierfür ist erfahrungsgemäß ein zeitlicher Rahmen von 8-10 Einheiten nötig. Eine Behandlungs-Einheit benötigt i. d. R. 60 bis 75 Minuten.

Emotionelle Erste Hilfe ist keine Kassenleistung. Im ersten Lebensjahr kann ggf. ein Anteil über das Hebammen-Kontingent verrechnet werden.

Emotionelle Erste Hilfe ist bei bestimmten Voraussetzungen auch ONLINE möglich.